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Der andere Krieg. Die Tiroler Militärgerichtsbarkeit im Ersten Weltkrieg

Erschienen am 01.01.2002, 32 Bildtaf.
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783703003660
Sprache: Deutsch
Umfang: 472

Beschreibung

Der Militärjustiz kam im Ersten Weltkrieg vor allem deshalb große Bedeutung zu, weil ihre Kompetenz zu Kriegsbeginn 1914 auch auf politische Strafsachen von Zivilpersonen ausgedehnt wurde und damit garantiert war, dass alle in irgendeiner Weise mit dem Krieg und dem Kriegsstaat in Zusammenhang stehenden strafbaren Handlungen vor Militärgerichten zur Aburteilung gelangten. Abgesehen vom Prozess gegen den Trentiner Cesare Battisti, der 1916 durch ein Standgericht zum Tod verurteilt wurde, hat sich die Tiroler Geschichtsschreibung bisher nicht mit dem Vorgehen der Militärjustiz 1914–1918 beschäftigt. In der vorliegenden Studie werden nun erstmals Tausende Prozessverfahren analysiert, die vor Tiroler Kriegsgerichten verhandelt wurden. Die Ergebnisse zeichnen ein „anderes“ Bild des Krieges, das mit dem „Heldenkrieg“ der Propaganda wenig gemeinsam hat

Autorenportrait

Oswald Überegger, Mag. Dr. phil., Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Innsbruck, seit 2002 Forschungsassistent, Projektmitarbeiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Tiroler Landesarchiv und an den Universitäten Innsbruck, Wien und Hildesheim, DFG-Projektleiter am Institut für Geschichte der Universität Hildesheim 2010-2013, seit Juli 2013 Direktor des ZefüR an der Freien Universitüt Bozen. Forschungsschwerpunkte: Regionale Zeitgeschichte; Sozial-, Mentalitäts- und Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs; Gewalt- und Genozidgeschichte; historische Erinnerungskulturen; Wissens- und Historiographiegeschichte.