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Der Gouverneur von Warschau

Hisstorischer Roman

Erschienen am 01.07.2003
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783746613116
Sprache: Deutsch
Umfang: 573 S., mit einem Frontispiz
Format (T/L/B): 3.3 x 19 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Niedergang des sächsisch-polnischen Königreichs Graf von Brühl, der mächtigste Mann an der Seite August des Starken, hat unter dessen Sohn August III. nicht an Einfluß verloren. Um seine Verbindungen nach Warschau zu festigen, opfert er das Lebensglück seines Sohnes und zwingt ihn zur Heirat mit der Tochter eines reichen polnischen Adligen. Auch mit seinem sechsten und letzten Roman über das Königreich von Sachsen und Polen hat Kraszewski ein kenntnisreiches und farbenprächtiges Epochebild geschaffen. Mit nur zwölf Jahren wird Alois, der Sohn des mächtigen Ministers am sächsischen Hof Graf Heinrich von Brühl, zum Gouverneur von Warschau ernannt. Alois von Brühl, vielseitig begabt und von angenehmem Äußeren, tritt aber nicht in die Fußstapfen seines Vaters, der aus politischem Kalkül das Lebensglück seiner Kinder zu opfern bereit ist. Dennoch bleibt er der gehorsame Sohn und widersetzt sich nicht einer Heirat mit der Tochter des einflußreichen Adligen Potocki, die die Beziehungen Sachsens zu den großen polnischen Magnaten festigen soll. Als Sachsens Niederlage im Siebenjährigen Krieg besiegelt ist, kehrt August III. von Warschau in sein geliebtes Dresden zurück, stirbt jedoch bald darauf. Nachdem auch sein Minister, der alte Brühl, das Zeitliche gesegnet hat, bricht in Polen offen der Kampf um die Krone aus. Mit der Wahl von Stanislaw August Poniatowski zum König geht schließlich die sächsische Herrschaft in Polen für immer zu Ende. Alois von Brühl, der eine tiefe innere Bindung zu seiner Wahlheimat hat, heiratet nach langen Jahren des Wartens und nach harten Schicksalsschlägen endlich seine Jugendliebe. Kraszewskis sechster und letzter Roman über das Königreich von Sachsen und Polen (1697-1763), der hiermit zum erstenmal in deutscher Übersetzung vorliegt, führt den Leser in die Endzeit der sächsischen Herrschaft in Warschau.

Autorenportrait

Józef Ignacy Kraszewski (1812-1887) wurde in Warschau als ältester Sohn einer wenig begüterten polnischen Adelsfamilie geboren. Er studierte in Wilna Medizin, dann Philosophie und war ein Anhänger der polnischen Unabhängigkeitsbewegung. Nach dem Januaraufstand 1863 entging er nur durch Flucht der Verbannung nach Sibirien. Mehr als 20 Jahre lebt er in Dresden im Exil. 1883 wegen angeblichem Landesverrat in Berlin verhaftet und eingekerkert, wurde er 1885 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gefängnis entlassen und verbrachte seine letzten Jahre in der Schweiz. Kraszewski hinterließ etwa 240 Romane und Erzählungen. Mit seinen sechs zwischen 1873 und 1875 entstandenen Sachsen-Romanen - »König August der Starke«, »Gräfin Cosel«, »Aus dem Siebenjährigen Krieg«, »Graf Brühl«, »Feldmarschall Flemming« und »Der Gouverneur von Warschau« - schuf er ein umfassendes und farbenprächtiges Zeitgemälde des Königreichs Sachsen und Polen, das von 1697 bis 1763 bestand.