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Nach-Wende-Narrationen

Das wiedervereinigte Deutschland im Spiegel von Literatur und Film, Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien 7, Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien 7

Erschienen am 27.10.2010, 1. Auflage 2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783899716559
Sprache: Deutsch
Umfang: 217 S.
Format (T/L/B): 2.1 x 24.5 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Was sind die Themen der Nach-Wende-Zeit und wie werden diese literarisch und filmisch inszeniert? Dieser Band leistet aus literatur- und aus filmwissenschaftlicher Perspektive einen Beitrag zur Analyse und Interpretation der narrativen Verarbeitung historischer Prozesse am Beispiel der Nach-Wende-Zeit des wiedervereinigten Deutschlands. Unter Nach-Wende-Narrationen werden Erzählungen verstanden, die den Fokus auf die Zeit nach der Wende richten, die also nicht primär die Zeit vor der Wende oder den Mauerfall narrativ reflektieren. Nach-Wende-Narrationen sind als Dokumente der Erinnerung und der Gegenwartswahrnehmung zu verstehen. Sie dokumentieren gleichzeitig den Bruch von Identitäten, sowohl personal wie kollektiv, die durch die Wende aus einem klar definierten Gestern in ein schwer bestimmbares Heute gewechselt sind. Wenngleich in diesen Erzählungen versucht wird, Mauerfall und Wiedervereinigung mit einer kollektiven, positiven Symbolik zu versehen, zeigen sie mehrheitlich eine Verlusterfahrung, die von diesem historischen Punkt ihren Ausgang nimmt und die noch längst nicht überwunden ist.

Leseprobe

What are the core issues of the post-transition period, and how are they portrayed in literature and film? This volume contributes to a literary and cinematographical analysis and interpretation of narratives dealing with historical processes as exemplified by the post-reunification period in Germany. Post-transitional narratives focus on the post-transition period, i.e. not primarily on the period before the Transition or on the fall of the Berlin Wall. They are understood as documents that reflect memories of the past and perceptions of the present. At the same time they testify to broken identities, both personal and collective, during the shift from a clearly defined past to the uncertainties of the present. While these narratives attempt to give the fall of the Wall and the Reunification a collective, positive symbolism, they mostly reflect the experience of loss that began at this historic moment and has still by no means been overcome.>