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Rezeptionskulturen

Fünfhundert Jahre literarischer Mittelalterrezeption zwischen Kanon und Populärkultur, Trends in Medieval Philology 27

Erschienen am 15.03.2012, 1. Auflage 2012
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110264982
Sprache: Deutsch
Umfang: VII, 447 S., 16 s/w Illustr., 16 b/w ill.
Format (T/L/B): 3 x 23.6 x 16.4 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Für die Selbstbestimmung der Moderne ist kaum etwas konstitutiver als ihre Positionsbestimmung gegenüber der Vormoderne. Deshalb bietet Mittelalterrezeption nicht allein den Nachklang mittelalterlicher Texte und Themen als Sekundärphänomen, sondern einen zentralen Diskursraum zur historischen Identitätsbildung von modernen Individuen und Kultursystemen. Im historischen Durchgang durch fünf Jahrhunderte, vom Humanismus bis zur Gegenwart und von Jörg Wickram bis zu Dan Brown, behandelt der Band Grundsatzfragen der Formen und Funktionen von Mittelalterrezeption und entwickelt dabei ein spezifisches Konzept von Rezeptionskulturen: Neben historischen Milieus wie Humanismus, Romantik und Historismus werden dabei insbesondere die synchronen Rezeptionskulturen von Kanon und Populärkultur nebeneinandergehalten. Ist es doch auffällig, dass das Mittelalter ausgerechnet Autoren von diskursiv entgegengesetzten Enden des literarischen Feldes anzieht. Es bietet sich sowohl für Schriftsteller mit Unterhaltungsabsichten an, die Mysteriöses, Esoterisches und Drastisches suchen, wie auch für Autoren, die elitäre und gelehrte Konzepte durch Rückbezug auf ein klerikales und feudales, mithin lateinisch geprägtes Zeitalter zu füllen beabsichtigen.

Autorenportrait

Mathias Herweg, University of Karlsruhe, Germany; Stefan Keppler-Tasaki, University of Tokyo, Japan.