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Philosophische Anthropologie

Band 1: Philosophische Anthropologie. Zentrum der Philosophie. Band 2: Anthropologie – Lebens-Praxis – Ethik – Humanistische Lebensphilosophie

Erschienen am 01.01.2020
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783893761807
Sprache: Deutsch
Umfang: 888
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm

Beschreibung

Dieser Doppelband stellt eines der Schlüsselwerke des 91-jährigen Tübinger Philosophen Helmut Fahrenbach dar. Er entwickelt seine Philosophie auf Grundlage der Rezeption der Werke von Jaspers, Plessner, Kierkegaard, Sartre, Bloch, Marcuse und Habermas. Fahrenbachs „Philosophische Anthropologie“ kommt zur richtigen Zeit. Während durch Globalisierung und Digitalisierung das aufgeklärte Menschenbild immer mehr in Frage gestellt wird, verteidigt der Autor die Selbstbestimmung des Einzelnen in solidarisch-gesellschaftlicherer Emanzipation. Fahrenbach bietet Antworten auf aktuelle Fragen nach den Potenzialen der Humanitas. Es geht um die philosophisch-politische Erbschaft der Citoyennes und der Citoyens sowie deren Weiterentwicklung. „Die Zentrierung der Philosophie auf die anthropologisch-praktische Frage nach dem, was der Mensch sei, d.h. seiner Selbst-Bestimmung nach sein könne und solle, hat durch die Existenzphilosophie (besonders Karl Jaspers und Jean-Paul Sartre), philosophische Anthropologie (besonders Helmuth Plessner) und marxistische Theorie des 20. Jahrhunderts (Sartre, Ernst Bloch, Herbert Marcuse) eine weitgehende Bestätigung erfahren. Das gilt, auch wenn zum Teil neue und andere Begründungen aus der Existenzweise und Lebensform des Menschen – zumal gegen den Dualismus von Natur und Freiheit – gegeben worden sind, und Kants Frage nach der Bestimmung des Menschen (nach Marx, Nietzsche und Sigmund Freud) nicht mehr so problemlos gestellt und teleologisch bzw. moralisch-praktisch beantwortet werden kann, sondern sich weit mehr als eine zugleich notwendige und ‚offene Frage‘ darstellt. Aber gerade mit Bezug auf diese veränderte Situation erweist sich die fortgeltende Bedeutung von Kants Auffassung, dass sich die höchste Sinnbestimmung des Philosophierens in weltbürgerlicher Absicht in der Frage des Menschen nach sich selbst zusammenfasst. Denn aus der Grundsituation und Bewusstwerdung des Menschen, dass er sein Leben als Aufgabe der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu führen hat, entspringt das philosophische Fragen des Menschen nach sich selbst und den Bedingungen und Sinnmöglichkeiten seiner Existenz.“ (Helmut Fahrenbach) „Darum bedarf es – auch um der Basis- und Rahmenfunktion der Menschenrechte willen – der Diskussion und Verständigung über weitere anthropologisch-normative Maßstäbe und Zielsetzungen eines ethisch-politisch weltbürgerlichen Denkens und Handelns. Dies ergibt sich zunächst schon aus der nötigen Konkretisierung bzw. Materialisierung der Menschenrechte über politische und soziale Grundrechte und aus den Forderungen der Humanität und des Sozialismus nach Beseitigung von Elend, Unterdrückung und Ausbeutung und der politisch-gesellschaftlichen Ermöglichung eines menschenwürdigen Lebens in möglichster Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Das aber erfordert ein für eine humane Weltgesellschaft notwendiges ‚Weltethos‘, dessen allgemein verbindliche Grundwerte, Maßstäbe, Haltungen und Handlungsmaximen kommunikative Vernunft für und in interkulturellen und möglichst globalen Verständigungsprozessen aufzuzeigen und als allgemeingültig anerkennungsfähig einsichtig zu machen hätte.“ (Helmut Fahrenbach)

Inhalt

Inhaltsverzeichnis Vorwort Systematischer Grundriss philosophischer Anthropologie. Einleitung Band 1: Philosophische Anthropologie. Zentrum der Philosophie I. Philosophischer Status und systematische Grundlagen philosophischer Anthropologie 1. Anthropologie als Grundlagentheorie (Günter Dux) 2.‚Phänomenologisch-transzendentale‘ oder ‚historisch genetische‘ Anthropologie – eine Alternative? (Günter Dux) 3. Konzeption einer philosophischen Sprach-Anthropologie 4. Zur Methodenreflexion philosophischer Anthropologie Otto F. Bollnow) II. Philosophische Anthropologie im Diskurs (Lebensphilosophie – Existenzphilosophie – Marxistische Theorie) 1. Menschliches Leben/Lebensform (Hominitas) – Lebensführung (Humanitas) 2. Das Problem einer „philosophischen“ Anthropologie (Heideggers Abgrenzung) 3. „Lebensphilosophische“ Anthropologie oder „existenzphilosophische“ Daseinsanalyse? (Helmuth Plessner – Martin Heidegger) 4. „Philosophische Anthropologie“ und/oder „Existenzerhellung“ (Helmuth Plessner – Karl Jaspers) 5. Der Mensch – ein „hoffend-utopisches Wesen“. Die anthropologische Frage in der Philosophie Ernst Blochs 6. Angst und/oder Hoffnung als Elemente der Existenzerhellung und Weltorientierung (Martin Heidegger – Ernst Bloch) Band 2: Anthropologie ‒ Lebens-Praxis ‒ Ethik – Humanistische Lebensphilosophie III. Philosophische Anthropologie und Lebens-Praxis 1. Philosophie der Praxis – Praktische Philosophie 2. Dialektische Anthropologie der Praxis (Jean-Paul Sartre) 3. „Metaphilosophie“ der Praxis (Henri Lefebvre) 4. Zum anthropologischen Bezugsrahmen der „Theorie des kommunikativen Handelns“ (Jürgen Habermas) 5. Sich-Verhalten – Handeln – Praxis. Anthropologisch-praktische Bestimmungen kritischer Gesellschaftstheorie 6. Befreiung (Emanzipation) als praktisches Problem der Freiheit 7. Praxis als widerständiges Problem kritischer Theorie IV. Philosophische Anthropologie – Ethik – Ästhetik 1. Anthropologische Grundlagen der Ethik und Ästhetik 2. Philosophische Anthropologie und Ethik (Grenzfrage bei Helmuth Plessner) 3. Anthropologie – Normativität – Moral (Günter Dux) 4. Die anthropologisch-gesellschaftliche Notwendigkeit des „Projekts Weltethos“ (Hans Küng) V. Integrativer Übergang: Philosophische Anthropologie/Ethik — Humanistische Lebensphilosophie 1. Humanistische Lebensphilosophie Literatur Personenregister Zur Person Helmut Fahrenbach